Tansania ist nicht nur ein beeindruckendes Safariland, sondern man kann auch viel über die Natur lernen und welche Möglichkeiten es gibt die Natur für sich zu nutzen. Gerade jetzt, wo Themen zur Nachhaltigkeit lauter werden lohnt sich der Blick auf das Wissen der traditionellen afrikanischen Völker.

Der Neemtree, auch Niembaum oder indischer Flieder bekannt. Mit seinen gezackten Blättern und einer Wuchshöhe von 2 bis 5 Metern gehört der Niembaum zu den Mahagoniegewächsen und hat seine Heimat ursprünglich hat in Indien. In Afrika hat sich der immergrüne Niembaum mit seinem jasminähnlichen Duft besonders in den flacheren Regionen verbreitet. Der stark belaubte Baum mit seinen vielfach verzweigten Ästen ist an seinem hellen Blütenstand zu erkennen aus dem später gelblich-orangene etwa olivengroße Steinfrüchte wachsen. In Kiswahili heißt der Baum “Mwarubaini” der “vierziger Baum”, denn – so sagt man – können die Bestandteile des Baums bis zu 40 Krankheiten heilen.

Wunderheiler und Dorfapotheke

Alle Bestandteile des Baums werden optimal genutzt – in der Medizin genauso wie in der Landwirtschaft. Mittlerweile kann man das Öl sowie die getrockneten Blätter in vielen Apotheken kaufen. Seinen Ruf als immunstärkend, antiseptisch und fiebersenkend hat sich im Alltag schnell durchgesetzt. Als Paste werden die Blätter zur Wundheilung aufgetragen und gelten als funtionelles Mittel gegen Insektenstiche, Hautreizungen und Akne. Auch Verdauungsstörungen Bluthochdruck und Nesselsucht werden mit den Wirkstoffen des Niembaumes behandelt. In der Zahn- und Mundpflege werden die jungen Äste nicht etwa als Zahnpasta verarbeitet, sondern direkt gekaut. Wer einmal auf den Geschmack kommen möchte, bricht sich am besten einen jungen Trieb ab und kann sich selbst vom Geschmack überzeugen. Eine “bittere” Erfahrung – allerdings mit einem positiven Effekt für die Zähne.

Praktischer Helfer in der Landwirtschaft

Seinen großen Auftritt hat der Niembaum nicht nur in der Medizin. Landwirte, Kleinbauern und Gärtner schätzen die Extrakte des Baums als zuverlässigen Helfer zur Bekämpfung von Heuschrecken, Malariamücken, Milben und Pilzen. Das Pflanzen der schnell wachsenden Bäume trägt zur Verbesserung der Erde bei und die Überreste aus der Ölgewinnung sind beliebtes Düngemittel.