Serengeti, Sansibar und Kilimandscharo sind Ihnen ein Begriff? Aber haben Sie auch schon vom Nyerere-Nationalpark gehört?

Als 1896 Hermann von Wissmann, der deutsche Gouverneur im damaligen Tanganjika, ein kleines Wildschutzgebiet am Rufiji-Fluss gründete, konnte noch niemand ahnen, dass daraus einstmals das größte Wildreservat Afrikas werden würde. 1922 nach dem vom Jäger zum engagierten Naturschützer gewandelten Frederick Courteney Selous benannt, umfasste es später fünf Prozent des tansanischen Staatsgebietes.

Im Zusammenhang mit dem Bau eines riesigen Staudammes zur Stromgewinnung fasste die Regierung den Entschluss, den größten Teil des Selous unter besonderen Schutz zu stellen. 2019 schlug dann die Geburtsstunde des Nyerere Nationalparks, benannt nach dem ersten Präsidenten Tansanias.

Um sich die schiere Größe des Nyerere zu verdeutlichen

Der Nyerere National Park ist mit 30,893 Quadratkilometern größer als Belgien. 70 Länder der Erde sind kleiner als der Nyerere-Nationalpark. Auf einer solche riesigen Fläche finden sich selbstverständlich beste Voraussetzungen für eine unglaubliche Vielfalt an Tieren. Bekannt vor allem für seine Elefantenherden und seinen Reichtum an Flusspferden und Krokodilen, hat man hier aber auch gute Chancen, Afrikanische Goldwölfe und die seltenen Wildhunde zu sehen. Über 400 unterschiedliche Arten von Vögeln kann man hier beobachten. Seen und Flüsse, Trockensavanne und der Miombo genannte Trockenwald bilden die Szenerie für eines der großartigsten Safari-Gebiete des afrikanischen Kontinents. Selbstverständlich findet man auch die Big 5 im Park.

Landung am Flughafen von Dar es Salaam

Erreichbar ist der Nyerere National Park über die Straße von Dar es Salaam oder aber per Flugzeug aus Arusha, von Sansibar, vom Kilimanjaro Airport oder auch aus der Serengeti heraus. Es ist also ohne weiteres möglich, trotz der großen Entfernungen den sehr bekannten Norden Tansanias mit den südlichen Parks zu verbinden.

Die Vielfalt an Unterkünften im Park ist groß. Von einfachen Zeltcamps bis hin zu luxuriösen Lodges findet man alles. Abhängig von der Lage bieten diese neben der klassischen Auto-Safari auch Wander- und Bootstouren an, Sportfischen ist ebenfalls sehr beliebt. Von Juli bis Oktober wird der Park besonders gerne von Großwild-Liebhabern besucht, während in der grüneren Jahreszeit von November bis Februar vor allem Freunde von Vogelbeobachtungen auf ihre Kosten kommen. Grundsätzlich ist der Park aber, abgesehen von den Regenzeit-Monaten April bis Mai, das ganze Jahr über ein lohnendes Safariziel.