Zeremonien, Medizin und Nahrungsmittel

Bizarr wirkt der Baobab in der weiten, flachen Savanne. Mit einem Stamm der bis zu 12 Meter Umfang haben kann ist der Baobab ein wichtiger Orientierungspunkt in der Landschaft. Im Alltag wird der Baobab sehr geschätzt, sein Schatten dient als Marktplatz oder zur Dorfversammlung. Er hat eine lange Tradition in Afrika. Auch heute noch suchen einige Völker entlegene Baobab-Giganten, die bis zu 2500 Jahre alt werden können zu Götteranbetung auf. Dabei spielen für Heiler eher die unsichtbaren, immateriellen Kräfte eine große Rolle, wenn Sie für mehr Regen und eine reiche Ernte beten. Oder, wenn auch längst verboten, der Baum für Beschneidungszeremonien aufgesucht wird.

Medizinbaum Baobab

Als Lebensbaum wird der Baobab auch bezeichnet, weil z. B. seine Blätter vor allem bei Magen-Darm Erkrankungen helfen und die Samen Zahnschmerzen lindern. Auch Malaria wird damit behandelt. Auch wenn in Afrika nicht alle Bestandteile Verwendung finden, so ist es doch vor Allem die Frucht, die den Baobab zum Wunderbaum macht. Die runden bis ovalen Früchte enthalten nämlich ein sehr nahrhaftes Fruchtfleisch. Die beliebten Früchte werden gern als Snack verzehrt und beugen Krankheiten vor, weil sie reich an Ballaststoffen und Antioxidantien sind. Außerdem enthalten sie mehr Vitamin C als eine Zitrone. Die Blüten helfen bei Arthrose und Arthritis. Sie können das orinal Pulver aus Tansania direkt hier bestellen: Bio Baobab Pulver

Baobab Mythen in Afrika

Fast immer geht es in Afrika darum, dass der Baobab kopfüber in den Boden gesteckt wurde und seine Wurzeln in den Himmel ragen. Man sagt, vor langer Zeit pflanzten die Götter einen Baobab. Doch der Baobab beklagte sich, es sei viel zu heiß und zu feucht. Also gaben die Götter dem Baum einen neuen Platz auf dem Berg des Mondes in Uganda. Daraufhin monierte der Baobab, dass die anderen Bäume ihm keinen Platz ließen. Also bekam er einen trockenen, kühlen Ort in der Savanne des Queen Elisabeth Nationalparks. Nun wollte der Baobab einen mächtigeren Stamm haben, um sich von allen anderen Bäumen zu unterscheiden. Kaum erfüllt, tauchte schon der nächste Wunsch auf: eine zarte Rinde und samtartige Früchte. Auch dieser Wunsch wurde ihm umgehend erfüllt. Mit seinem nächsten Wunsch nach goldenen Blüten die seine Baumkrone schmücken sollten überspannte er den Bogen. Die Götter rissen den Baum mitsamt seinen Wurzeln aus dem Boden und steckten ihn kopfüber wieder in das Erdloch. Seitdem hat niemand den Baobab wieder klagen hören.

Baobab Kooperation

Der Baobab kommt mit sehr wenig Wasser aus. In seinem weichen, faserigen Holz sehr viel Wasser speichern, weshalb er auch lange Trockenzeiten überlebt und Elefanten eine Wasserquelle bietet. Die beiden gehen eine Art Kooperation ein. Der Elefant öffnen mit seinen Stoßzähnen die Rinde um an die feuchten Fasern zu gelangen. Aus diesen saugt er das Wasser. Hingegen benötigen die Baobab-Samen die Unterstützung des Elefanten im Keimungprozesses. Erst durch die Elefanten, der die Samen eher schluckt, als zerkaut und mit einer kurzen Verdauungszeit die Samen am Leben hält, unterstützt er die Keimung. Die harte Samenschale weicht im warmen Magen auf und wird ausgeschieden um dann vor der Sonne geschützt und eingebettet im Elefantenmist keimen zu können.

Seile, Kleber und Farbe

Der Wunderbaum hat noch mehr zu bieten. Allerdings ist das Holz das Einzige am Baobab, das keine Verwendung findet. Dies ist nämlich faserig und verrottet rasch. Jedoch ist die Oberfläche der grau bräunlichen Baobab-Rinde so widerstandsfähig, dass der Baobab sogar Buschbrände übersteht. Sie ist zudem zugfest, elastisch und vielfältig einsetzbar! Es werden Seile, Netze, Matten und Körbe gefertigt, aber auch Hütten gebaut und Dächer gedeckt. Eine weitere Nutzung bieten die Pollen des Baobabs. Verrührt man sie mit Wasser, entsteht daraus ein klebriger Saft, der als Leim verwendet wird. Die Wurzeln des Baobab sind rötlich und werden zum Färben von Kleidung aber auch bei Zeremonien zur rituelle Körperbemalung verwendet. Und aus seiner Asche wird Seife hergestellt.

Blüte am Ende der Trockenzeit

Wenn in der afrikanischen Steppe alles trocken und verdorrt ist, beginnt die Blütezeit des Baobabs. Der Baum treibt zuerst Blätter von einfacher elliptischer Form aus, dann kommen die Blüten die Affen, Elefanten und Antilopen eine willkommene Abwechslung der Diät mit vielen Nährstoffen bieten. Zudem hat die Baobab-Blüte eine ganz besondere Angewohnheit, sie blüht in der Nacht! Am späten Nachmittag oder um den Sonnenuntergang beginnt das Spektakel und die Blüten öffnen sich für etwa 20 Stunden. Flughunde und Nachtfalter tragen zur Bestäubung bei. Denn werden die ersten Blätter wieder abgeworfen und in der Regenzeit entwickeln sich glänzende grüne Laubblätter, die fünf- bis neunteilig sind.