Im Süden von Tansania findet man mit Ruaha und dem Nyerere-Nationalpark (ehemals Selous) riesige Wildreservate die längst schon nicht mehr als Geheimtipp gelten, aber dennoch sehr viel weniger besucht sind als die großen Parks des Nordens des Landes. Aber kaum jemand, selbst unter den Tansaniern, kennt die kleinen Höhepunkte am Straßenrand, wie sie zum Beispiel mit Isimila Steinzeit-Ausgrabung bei Iringa oder der Mbozi-Meteorit bei Mbeya zu finden sind.

Mbozi-Meteorit bei Mbeya

Bei letzterem handelt es sich um den achtgrößten Meteoriten der Welt, drei Meter lang, 1,6 Meter breit und 1,2 Meter hoch. Der 16 Tonnen schwere Besucher aus dem Weltall liegt auf einem befestigten Sockel und wurde vor über 100 Jahren von einem Farmer entdeckt. Offensichtlich schlug er in sehr niedrigem Winkel ein oder dies schon vor sehr langer Zeit, denn von einem typischen Einschlagskrater ist nichts zu sehen. Es ist faszinierend, dass der Koloss zu 90 Prozent aus Stahl besteht und das schwarze Metall selbst in der heißen Mittagssonne relativ kühl bleibt.

Isimila Stone Age Site

Das Isimila-Steinzeit-Gelände besteht aus zwei Teilen. Während die Ausgrabungen mit ihren bis zu 100,000 Jahre alten Fundstücken selbst keine allzu große Attraktion darstellen, sind es die in unmittelbarer Nähe befindlichen Sand-Pfeiler umso impostanter. Man fühlt sich wie in einer Urzeit-Landschaft, wenn man die aus einem längst verschwunden Seegrund herausgewaschenen rießigen Säulen sieht, die nur dank der sie bedeckenden Steine die Erosion überstanden haben. Die Wanderung durch diese unwirklich erscheinende Kulisse ist definitiv einer der Höhepunkte abseits der ausgetretenen Pfade, von denen Tansania.

Kondoa Rock-Art Sites

Auf dem Weg von der Hauptstadt Dodoma in Richtung der nördlichen Parks findet sich ein weiterer  Ort, den man besuchen sollte – die Felsmalereien von Kondoa. Die UNESCO Kulturerbe-Stätte erstreckt sich über 2300 Quadratkilometer Fläche, auf der hunderte Felsmalereien gefunden wurden. Man schätzt, dass sie vor über 1500 Jahren entstanden. Sie zeigen Tiere, Menschen, Jagdszenen und Alltagsrituale. Die Pfade, um die drei größten Malereien zu sehen, sind ein bisschen abenteuerlich, aber mit Trekkingsschuhen gut zu bewältigen.

Amboni cave

Last but not least dürfen die Amboni-Höhlen an der Küste im äußersten Nordosten Tansanias in dieser Aufzählung nicht fehlen. Unweit der sehenswerten Hafenstadt Tanga gelegen, findet man riesige Kalksteinhöhlen, um die sich zahlreiche glaub- und unglaubwürdige Geschichten ranken. Nur ein kleiner Teil davon ist begehbar, aber das ist genug, um einen Eindruck von dem Höhlensystem zu bekommen. Manchmal geht es etwas eng zu und es ist auf jeden Fall eine gute Idee, eine eigene Stirnlampe dabei zu haben, um einen Eindruck der Hölen zu bekommen.

Wie man sieht, bietet Tansania genug für eine weitere Reise oder einen langen Safariurlaub von bis 3 Wochen. Besonders jetzt wo PCR- und Schnelltest noch immer sehr kostenintensiv sind, lohnt es sich eine längere Reise ohne mehrere Genzübertritte zu planen. In jeden Fall machen Sie nichts falsch, wenn Sie in der Nähe einer dieser Attraktionen sind und dort einen Zwischenstopp einplanen.