Die Nationalparks im nördlichen Tansania
Serengeti National Park
Mehr als drei Millionen Tiere leben in dieser endlosen Steppe, die durch Felsformationen und Flüsse unterbrochen wird. Über 35 Tierarten, einschließlich der “Big Five” (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard) leben in diesen sagenumwobenen Ebenen der Serengeti. Jedes Jahr versammeln sich zu Beginn der Regenzeit eine Million Gnus, zweihunderttausend Zebras und dreihunderttausend Gazellen, um die im Mai/Juni spektakuläre Wanderung zu den Weideplätzen und Gewässern im Westen und im Norden des Parks anzutreten. Dann sind die sonnenverbrannten Pfade staubig, das vertrocknete Gras brüchig. Doch die Regenzeit verwandelt diesen goldenen Horizont wie durch Zauberhand in einen endlos grünen, von Wildblumen übersäten Teppich.
Ngorongoro Conservation Area
Umrahmt von steilen Wänden misst dieses riesige Amphitheater ca. 20 km Durchmesser. Er ist ein atemberaubendes Phänomen. “Man kann den Krater nicht richtig beschreiben”, schrieb Dr. Grzimek, “denn es gibt nichts Vergleichbares”. In diesem Garten Eden, der mit Allradfahrzeugen erreicht werden kann, bewegen sich hunderttausend Tiere: Elefanten, Büffel, Gnus, Gazellen, Zebras und Nashörner. Affen und Raubtiere wie Geparden, Hyänen und Löwen können in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden. Mehr als 150 Vogelarten, die es in der Serengeti nicht gibt, sind hier zu Hause: Strauße, Haubenkraniche und zahllose Flamingos bezaubern den Betrachter.
Lake Manyara National Park
Sobald man den Park betritt, ist man beeindruckt von der dichten Vegetation und den zahlreichen alten Bäumen, welche das Zuhause für Heerscharen von Pavianen bilden. Weiter im Parkinneren wird der Wald lichter, geht über in Grassteppe, Sumpfland und führt zum Manyara-Salzsee. Dort kann man Flamingos, Reiher, Pelikane und Störche beobachten. Am südlichen Ende des Parks liegen die heißen Schwefelquellen, genannt “Maji Moto”. Die bekanntesten Tiere im Park sind die Baumlöwen, die den größten Teil des Tages ausgestreckt auf den Ästen der Akazienbäume verbringen. Der Park beheimatet auch Büffel, Elefanten, Giraffen, Impalas, Zebras, Flusspferde und viele kleinere Tierarten.
Tarangire National Park
Der ganzjährig Wasser führende Tarangire-Fluss, ist die Lebensader des 2600 km² großen Nationalparks. Die hügelige Savannenlandschaft mit Schirmakazien und Baobab in der Nähe des Parkeinganges verändert sich in Richtung Süden zu riesigen Grasflächen, die während der Regenzeit völlig versumpfen und frisches Gras für die unzähligen Tierherden bieten. Der Tarangire National Park ist bekannt für seinen Wildreichtum. Die stets grünen Sümpfe ziehen 550 Vogelarten an. Nirgendwo sonst auf der Welt brüten in einem Gebiet mehr Arten. Der Nationalpark beheimatet vor allem Zebra-, Gnu- und Elefantenherden. Aber auch Antilopen, Gazellen, Warzenschweine, Impalas, Paviane, Giraffen sowie den größten Vogel der Welt, den Maasai Strauß.
Arusha National Park
Mit 137 km² ist er der Arusha National Park, der drittkleinste Park in Tansania. Doch in seiner abwechslungsreichen Landschaft ist er unschlagbar. Im Südosten wird man von den üppigen Sümpfen des Ngurdoto-Kraters mit seinen weidenden Büffelherden beeindruckt. Im Norden leuchten die salzigen Momella-Seen, durch ihre unterschiedliche Konsistenz, von Türkis bis Moosgrün. Im Westen ragt das riesige Massiv des Mount Meru hervor. Der Gipfel ist mit 4565 m der höchste Punkt im Park und ein begehrtes Ziel für Bergsteiger und Wanderer. Der Aufstieg führt durch Wälder voller Blütenpflanzen, moosbedeckte Baumkronen, Farne und Orchideen prägen das Bild. Die Wände der Kaldera fallen bis zu 1500 m tief ab und zählen zu den größten der Welt.
Die Nationalparks im südlichen Tansania
Mikumi National Park
Der viertgrößte Nationalpark Tansanias befindet sich ca. 280 km westlich von Dar es Salam in Mitteltansania. Er erstreckt sich von den Uluguru-Bergen im Norden bis zu den Lumungo-Bergen im Süden. Der ganzjährig geöffnete Park darf – im Gegensatz zu den meisten anderen Parks – auch mit eigenem Fahrzeug und ohne Führer befahren werden. Die Straßen sind gut ausgebaut und es finden sich viele Wegweiser zur Orientierung. Die Landschaft und Vegetation ähneln der Serengeti. Der Nordwesten wird geprägt vom Schwemmland. Im übrigen Park herrscht die Savanne, die vor den mit Affenbrot-, Tamarind-Bäumen, seltenen Palmenarten und Akazien bewachsen ist. Zahlreiche Tierarten wie Löwen, Elefanten, Giraffen, Zebras, Leoparden, Büffel, Impalas, Flusspferde, Krokodile, Antilopen und Wildhunde haben hier ihren Lebensraum. Auch ist der Mikumi-Nationalpark insbesondere bei Ornithologen bekannt. Er beheimatet etwa 370 Vogelarten.
Selous
Selous ist mit 55.000 km² das größte Game Reservat und das zweitgrößte Schutzgebiet in Afrika. Der Park gehört seit 1982 zum Weltkulturerbe und bietet eine abwechslungsreiche Landschaft (heiße vulkanischen Quellen, Seen und Flüsse). Das Selous-Wildreservat beherbergt vermutlich die noch größte zusammenhängende Elefantenpopulation in Afrika. Darüber hinaus leben im Selous über 150.000 Gnus, 100.000 Büffel und über 50.000 Zebras und Antilopen. Alle großen afrikanischen Raubtierarten sind anzutreffen. Die Flusssysteme bieten Heimat für Tausende von Krokodilen und Flusspferden. Darüber hinaus leben auch über 350 Vogelarten im Selous Nationalpark. Die vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörner kommen leider nur noch in geringer Zahl vor.
Ruaha National Park
Der größte ostafrikanische Nationalpark ist Übergangspunkt von zwei Vegetationszonen, die “Zambezian” (gekennzeichnet durch Miombo-Baum-Savanne) und der “Sudan” (gekennzeichnet durch Akazien). Lebensader des Parks ist der Ruaha-Fluss, welcher Heimat unzähliger Flusspferde und Krokodile ist. Seine großen Elefantenherden und der in Ostafrika einzigartige Kudu-Bestand sorgen für Bekanntheit im Safarileben. Die seltenen Wildhunde sind hier ebenso wie Löwen, Giraffen, Zebras, Gazellenarten und mehr als 540 Vogelarten zu beobachten.
Mkomazi National Park
Der Mkomazi Nationalpark liegt vor den Gebirgszügen der Usambaraberge. Tauchen Sie in die afrikanische Einsamkeit ein und begegnen Sie Tieren in außergewöhnlicher Landschaft.
Erst 2007 gegründet, ist der Mkomazi Nationalpark der neueste und wohl noch unbekannteste in Tansania. Südlich von Moshi gelegen, dient er vielen Tieren als Pufferzone zum angrenzenden Tsavo National Park in Kenia. Zusammen bilden sie eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde. Es ist ein klassisches Trockengebiet, mit grau/grünen Büschen, traditionellen Affenbrotbäumen und einzelnen Hügeln. Buschland und offene Savannen mit Schirmakazien und flachen Wiesentälern wechseln sich, vor der Kulisse der Para- und Usambara-Gebirgs-züge, ab. Da der Park noch nicht sehr überlaufen ist, kann man die afrikanische Einsamkeit genießen und einige der zahlreichen Tierarten beobachten. Anzutreffen sind neben Giraffen, Gnus, Zebras, Impalas, Thompson- und Grant-Gazellen auch Elefanten, Büffel und zahlreiche Raubtiere wie Löwen, Leoparden und Geparden. Auch die Vogelwelt in Mkomazi ist überwältigend. Über 400 Vogelarten leben hier, neben unterschiedlichen Arten von Greifvögeln wie dem Kronenadler, findet man hier die Webervögel, deren kugelrunde Nester in den Bäumen auffällig zu sehen sind. Zahlreiche Perlhühner und diverse Spechtvögel sieht man häufig, sowie imposante afrikanische Kampf-Adler, die berühmten Sekretäre, unterschiedliche Rabenvögel, zahlreiche Störche und auch der violette Baumhopf sind hier angesiedelt.