Kilimanjaro-Routen: Welche ist die einfachste Besteigung?
Wer sich mit dem Urlaubsziel Kilimanjaro beschäftigt, wird sich durch einige Fragen kämpfen müssen. Zum einen die des Veranstalters, hierauf werde ich nicht weiter eingehen, denn natürlich kann ich ganz „neutral“ sagen: „Afromaxx ist der beste Veranstalter aller Zeiten .“
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Zum anderen, welche Kilimanjaro-Route Sie wählen. Hier gibt es immer Vor- und Nachteile und ich werde hier meine Einschätzung zu der einzelnen Route darstellen.
Insgesamt gibt es 5 verschiedene Routen auf den Kilimanjaro. Lemosho Route (auch Londorossi Route mit kleiner Abweichung), Machame Route, Umbwe Route – nur für Bergprofis, Marangu Route und Rongai Route (auch Kikelewas Route mit kleiner Abweichung).
Da eine Hüttenübernachtung nur auf der Marangu Route angeboten wird, ist die Entscheidung für alle Nichtcamper schnell gefallen. Auf allen anderen Routen wird in Zelten übernachtet. Bei meiner ersten Kilimanjaro Besteigung hätte ich mir absolut nicht vorstellen können auf über 5000 Höhenmetern und bei klirrender Kälte im Zelt zu übernachten. Heute ist mir eine Übernachtung im Zelt deutlich lieber als in den Hütten mit ihren schmutzigen Matratzen. Mit guten Trekkingzelten, einer funktionstüchtigen Isomatte und einen Schlafsack im Komfortbereich von -20° Grad sind die Nächte am Berg eine „komfortable“ Alternative.
Kilimanjaro-Routen: Landschaft und Aussicht
Betrachtet man die Landschaft und die Aussicht der einzelnen Routen so sind Rongai Route, Lemosho Route und Machame Route im Vorteil. Durch die Streckenführung als Rundtour bieten sich dem Wanderer viele Perspektiven und immer wieder neue Blicke in die Weite. Bei der Rongai und Marangu Route ist der Saddle das Beeindruckteste da man hier den Kibo vollständig und frei einsehen kann. Bei der Lemosho und Machame Route ist es die Kombination aus der Aussicht auf die Ebenen vor Moshi, auf den Lava Tower, das Shira Platau, das riesige Karanga Tal und den schroffen Mawenzi . Der tolle Regenwald am ersten und teilweise auch am zweiten Tag ist auf allen Routen, außer der Rongai Route zu sehen. Die Luft ist hier unbeschreiblich frisch und sauber so dass man gern länger hier verweilen würde.
Kilimandscharo-Routen mit Akklimatisationstag
Eine gute Akklimatisation lässt sich auf allen Routen erreichen. Hier liegt es zum größten Teil an der Dauer des Aufstieges die man bereit für eine Kilimanjaro Besteigung einzuplanen. Während in meinen Anfangsjahren noch viele Bergsteiger 5-6 Tagen für eine Tour vorgesehen haben, sind es heute eher 7-8 Tage. Für einen zusätzlichen Aklimatisationstag übernachtet man auf der Rongai und der Marangu Route zweimal im selben Camp / Hütte. Ich finde das etwas langweilig. Bei der Lemosho und Machame Route teilt man einen Streckenabschnitt Baranco – Barafu in zwei kürzere und übernachtet im Karanga Camp. Das schöne bei diesen beiden Routen ist, dass man vor der Gipfeletappe nur etwa 3-4 Stunden wandert. Man hat vor dem Gipfelaufstieg einen ganzen Nachtmittag um sich zu erholen und das ist auch bitter nötig, denn um Mitternacht geht es schon los.
Die Gipfelnacht zum Uhuru Peak
Für den Gipfelaufstieg gibt es nur 2 Aufstiegsrouten. Die eine führt von der Kibo Hütte (4700 m), die andere vom Baranco Camp (4640m) zum Gipfel. Hier gibt es einen wesentlichen Unterschied der meiner Meinung nach häufig über den Gipfelerfolg entscheidet. Der Gipfelaufstieg von der Kibo Hütte ist ca. eine Stunde länger als vom Baranco Camp. Das bedeute eine Stunde zusätzlicher Kraftaufwand. Kraftaufwand auf über 5000 Meter mit einen niedrigen Sauerstoffgehalt bei Kälte, Wind und Dunkelheit. Daher ziehe ich den Gipfelaufstieg vom Baranco Camp vor. Betrachten Sie daher bei der Routenwahl auch die Gipfeletappe und fragen Sie sich, ob eine Hüttenübernachtung mit einer vermeidlich bequemeren Route diesen längeren Gipfelaufsstieg rechtfertigt.
Abstieg am Kilimanjaro
Ein Vorteil der Marangu Route ist der sanfte Abstieg. Da Sie an dem Tag nach der Gipfelnacht statt 3000 Höhenmetern nur etwa 2175 Höhenmeter absteigen. Besonders wenn Sie Knie- oder Hüftschmerzen haben oder den Abstieg schlecht verkraften, dann sind Sie auf der Marangu Route gut ausgehoben.
Fazit zur Routenwahl am Kilimanjaro: Es gibt nicht die beste Route! Sie müssen mit den wichtigsten Fragen für sich entscheiden, welche Route zu Ihnen passt. Sind Sie Camper oder übernachten Sie lieber in der Hütte? Diese Frage entscheidet, ob die Marangu Route die einzige Möglichkeit ist oder nicht. Sind Sie sportlich super fit oder eher gelegentlich aktiv? Diese Frage entscheidet über einen zusätzlichen Akklimatisationstag oder nicht. Haben Sie Gelenkbeschwerden oder Problem bei dem Abstieg: Diese Frage spricht für die Marangu und Rongai Route.
Gruß Madeleine
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